Für die Erhöhung der Schulwegsicherheit vor allem für die jüngeren Kinder (1. – 4. Jahrgangsstufe) wurde ein Schulwegplan aufgestellt werden. Neben den bereits umgesetzten Maßnahmen (Schulweghelfer an der Oberzwieselauer Straße in Höhe Eingang Friedhof, Fußgängerampeln, Markierungen an wichtigen Querungsstellen usw.) wurden die bekannten Konfliktpunkte überprüft werden und ggf. Verbesserungsmaßnahmen vorgeschlagen werden.
Da sämtliche Grundschüler der Stadt Zwiesel die selbe Schule besuchen, ist eine Bündelung von Schulwegen leichter möglich als dies bei Aufteilung auf mehrere Schulstandorte der Fall wäre.
Im unmittelbaren Umfeld der Schule ist die Verkehrssituation nicht allzu gravierend, wenngleich nicht verkannt werden soll, dass der ausgeprägte Bringverkehr am Morgen und am Mittag durch zahlreiche Eltern für die zu Fuß kommenden Kinder Probleme aufwirft.
Wesentlich schwieriger für die Schulkinder ist jedoch die Situation an den innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen. Schmale oder zugeparkte Gehwege, unübersichtliche Einmündungen und Kreuzungen, zu kurze Grünphasen an signalisierten Knotenpunkten und anderes mehr können den Schulweg für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren erheblich erschweren und sie ggf. überfordern.
Die folgenden grundsätzlichen Gesichtspunkte sind für die Schulwegsicherheit sowie für die Führung der zu Fuß gehenden Schüler von Bedeutung:
Der Schulwegeplan Zwiesel soll für die gesamte Kernstadt aufgestellt werden. Lediglich für die Bereiche Rabenstein, Klautzenbach, Rotkot, Bärnzell und Griesbach muss kein Plan erarbeitet werden, da die von dort kommenden Schüler mit (Schul-)Bussen transportiert werden.
Die gegenwärtige Situation auf den verschiedenen Schulwegen ist gekennzeichnet durch eine Reihe von Problembereichen, die im folgenden kurz beschrieben und bewertet werden:
Hauptansatzpunkte erscheinen demnach die Pfefferbräukreuzung, die Daiminger-Straße, aber auch der Bereich am Bahnhof. Hier sollte der Schwerpunkt bei den Begleitmaßnahmen gesetzt werden.
Der Agenda-Arbeitskreis „Fuß- und Radwege“ hat zusammen mit Polizei und Stadtverwaltung einen Vorschlag für die Überarbeitung des vorhandenen Schulwegeplans erarbeitet.
Diese Vorschläge sehen wie folgt aus:
Mit dem vorliegenden Vorschlag sind nahezu alle Bereiche der Stadt Zwiesel abgedeckt, aus denen Kinder zu Fuß zur Grundschule gehen. Für den Bereich Amselweg/Ahorn-weg/südl. Röckkellerstraße wurde kein Schulweg beschrieben. Die Nutzung der Bahnunterführung nördlich des Bahnhofs ist zu umwegig, die Innenrieder Unterführung ist trotz des schwachen Verkehrsaufkommens aufgrund des engen Durchlasses und der Unübersichtlichkeit nicht empfehlenswert. Sobald die neue Lüssenbergbrücke realisiert wird ergibt sich auch hinsichtlich der Schulwegverbindung eine neue Chance. Ebenso fehlt ein Vorschlag für den Bereich Franz-Betz-Straße/Rotwaldsiedlung. Die Kinder aus diesem Bereich haben im Grunde keine andere Wahl als den Kreuzungsbereich östlich der Realschule zu queren.
Positiv ist der Vorschlag, die Schulkinder vom Anger zum Stadtplatz nicht im Bereich des scharfen Ecks queren zu lassen. Die geometrisch problematische Kreuzung Jahnstraße/Anger/Luitpoldbrücke sollte gerade den jüngeren Schulkindern nicht zugemutet werden.
Auf den ersten Blick nicht einleuchtend erscheint die Vermeidung des Stadtparks für den Schulweg mit dem Verweis auf den Winterdienst und die Beleuchtungssituation. Da der Winterdienst im Bereich des Friedhofs offenbar in befriedigender Weise so durchgeführt wird, dass die Kinder auf dem Weg zur Grundschule hindurchgeleitet werden können, sollte nochmals geprüft werden, ob dies nicht auch für den Stadtpark erfolgen kann. Nachdem die Passage über den Eisernen Steg als Schulweg empfohlen wird, wäre dies auch für den Stadtpark wünschenswert. Eine Verbesserung der Beleuchtung wie auch der winterlichen Begehbarkeit käme auch anderen Fußgängern zugute. Alternativ könnten die Kinder aus dem nördlichen Bereich 1 (Dr.-Schott-Straße/Fachschulstraße) auch über den Eisernen Steg wie die Kinder aus dem Bereich 2 (Ferienzentrum/Waldesruhweg usw.) geführt werden. Die Markierungen auf den Gehwegen (incl. Warteplätze) sollten in jedem Fall regelmäßig erneuert bzw. ausgebessert werden.
An folgenden signalisierten Kreuzungen besteht ggf. noch Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Signalisierung:
Als weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit ist daran zu denken, die bislang einzige Stelle mit Schulweghelfern am Friedhof um weitere zu ergänzen. Diese wäre besonders wichtig nördlich des Bahnhofs für die aus dem Bereich Ferienzentrum kommenden Kinder sowie östlich der Realschule am Kreuzung Hochstraße/Franz-Betz-Straße/Oberzwieselauer Straße. Diese Maßnahme käme im übrigen auch den (jüngeren) Kindern der Realschule zugute.
Als weitere Maßnahme aus dem organisatorischen Bereich bietet sich die Einrichtung eines „Pedi-Bus“, „walking bus“ oder auch „Ameisenzugs“ an. Hierunter ist das begleitete Zufußgehen zur Schule in einer größeren Gruppe (10 – 15 Kinder) zu verstehen. Eine Elterninitiative in Hallbergmoos (Kreis Freising) hat vor einigen Jahren diese Aktion ins Leben gerufen. Neben dem Ziel, den motorisierten Bring- und Holverkehr zu verringern, war auch die Erhöhung der Verkehrssicherheit Anlass für die Aktion, zumal die Kinder mit signalfarbenen reflektierenden Warnwesten ausgestattet sind. Durch die Größe der Gruppe und die Kleidung sowie die Begleitung durch in der Regel zwei Erwachsene (evtl. auch zwei ältere Schüler ab 16) sind die Schulkinder für die Autofahrer wesentlich auffälliger als wenn die Kinder einzeln gehen würden. Als Dauereinrichtung für die gesamte Schulzeit ist dieses System nicht unbedingt erforderlich oder wünschenswert, als Einstieg in eine Erhöhung der Schulwegsicherheit ist dieses Programm jedoch diskussionsfähig (weitere Infomationen im Internet unter www.zufusszurschule.de, www.kindersicherheit.de, www.lernwerkstadt.de u.a.)